Das WH versteht sich als Raum, in dem vor allem junge Menschen mit der frohen Botschaft des Evangeliums in Kontakt kommen können. Struktur und Arbeit des Hauses sind dabei von der Überzeugung getragen, dass diese Begegnung mit dem biblisch-christlichen Gott verschiedene Dimensionen hat, die jede auf ihre Art einen wichtigen Beitrag zur lebensdienlichen (Weiter-)Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben können.
Inspiriert sind diese Dimensionen vor allem von
- der Emmaus-Geschichte Teil 1 (Lk 24,13-17a),
- der Emmaus-Geschichte Teil 2 (Lk 24,31-33a),
- dem Epheserbrief (Eph 4,14a.15-16) sowie
- der Erzählung von der Brotvermehrung (Joh 6,5.9.11).
Sie lassen sich in Beziehung zu den „Zeichen der Zeit“ setzen, die gerade junge Menschen in besonderer Weise herausfordern.
BEGEGNUNG UND GEMEINSCHAFT
Das Winfriedhaus fördert Weggemeinschaft
Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?
(Lk 24,13-17a)
Das WH lädt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ein, zusammen Zeit zu verbringen, ins Gespräch zu kommen und Lebensfragen miteinander zu teilen. Das Haus bietet dafür verschiedene Räume und Formate der Begegnung und des Gemeinschaftserlebens an. Dabei werden die jungen Menschen in ihrem Suchen und Verstehen des Lebens von Begleiterinnen und Begleitern unterstützt und ermutigt. Die persönlichen Lebens- und Glaubensfragen sowie damit verbundene Erfahrungen, Erkenntnisse und Enttäuschungen sind ebenso Deutungshorizonte wie die Heilige Schrift und die Tradition der Kirche.
ERKENNTNIS UND SENDUNG
Das Winfriedhaus will die Erkenntnis und Sendung in jungen Menschen wecken
„Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? Noch in derselben Stunde brachen sie auf.“
(Lk 24,31-33a)
Wir ermutigen die jungen Besucherinnen und Besucher, die im und durch das Haus erhaltenen Impulse entschlossen mit in ihr alltägliches Leben zu nehmen und andere Menschen daran teilhaben zu lassen. Dabei geht es vor allem auch um die Frage, welchen Platz sie in der Gesellschaft einnehmen und wie sie in dieser wirksam werden wollen. So sollen sie sich als Gesendete verstehen, die selbst zu Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern anderer sowie Botschafterinnen und Botschaftern eines neuen Geistes werden können.
LEIDENSCHAFT UND ENTFALTUNG
Das Winfriedhaus entfaltet Potenziale und stärkt Menschen und Haltungen
Wir sollen nicht mehr unmündige Kinder sein, ein Spiel der Wellen, geschaukelt und getrieben von jedem Widerstreit der Lehrmeinungen. … Wir … wollen, von der Liebe geleitet, die Wahrheit bezeugen und in allem auf ihn hin wachsen. Er, Christus, ist das Haupt. Von ihm her wird der ganze Leib zusammengefügt und gefestigt durch jedes Gelenk. Jedes versorgt ihn mit der Kraft, die ihm zugemessen ist.
So wächst der Leib und baut sich selbst in Liebe auf.
(Eph 4; 14a.15-16)
Wir sind davon überzeugt, dass Christus in gelingender Begegnung nicht nur den einzelnen Menschen neu aufbauen (heilen), sondern alle Menschen zueinander führen und Vereinzelungen abbauen kann. Dazu schenkt er jedem Menschen besondere Gaben, die er zum Wohl der Gemeinschaft in diese einbringen soll. Das WH versteht sich als Schutz- und Experimentierraum, in dem sich junge Menschen in vielfältiger Weise ausprobieren und ihre je besonderen Gaben entdecken und entfalten können. Auf diese Weise sollen sie mehr und mehr erkennen, was ihnen im Leben Sicherheit und Halt gibt und wovon ihr Leben getragen ist und sein soll.
VERTRAUEN UND (BE-)STÄRKUNG
Das Winfriedhaus möchte die Leidenschaft in jungen Menschen wecken
Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? … Einer seiner Jünger, … sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische … Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte es an die Leute aus, soviel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen.
(Joh 6,5.9.11)
Wer ins WH kommt, hat sich bewusst auf den Weg gemacht und sein gewohntes Umfeld verlassen. Dieser Abstand vom Alltag bietet die Chance, seinen Blick zu weiten und andere Perspektiven einzunehmen. Die neu entdeckten Möglichkeiten und gewonnenen Erfahrungen können die Freude auf MEHR auslösen und Kräfte freisetzen.